Ich hab es bestimmt schon an mehreren Stellen erwähnt: ich hasse es Herrenkleidung zu nähen. So toll sie auch ausschaut, das Nähen (und vorallem das Schnittmuster finden) macht gar keinen Spaß. Wer aber Herrengeleit möchte, muss den Herren vorher auch ausstatten und da ich sowohl mit Hose, als auch mit Jacke des ersten Ensembles mehr als unzufrieden bin, weil sie einmal in Eile und einmal ohne wirklich viel Erfahrung genäht wurde. Es gibt viele Passform-Fehler, ich bin mit der Materialwahl nicht ganz zufrieden und auch beim Tragen sind einige Mängel aufgefallen. Also muss ich mich wohl oder übel noch einmal durchquälen.
Zumindest gibt es viele Handnähte – das mache ich ja dann doch ganz gern. Während ich bei meinem ersten Projekt einen Schnitt aus dem Costume Close up unendlich vergrößert und anzupassen versucht habe, habe ich mich diesmal für Schnittmuster von J.P. Ryan entschieden. Natürlich musste da auch einiges angepasst werden, aber weit weniger als bei meinem ersten Ensemble.
Alle sichtbaren Nähte habe ich mit der der Hand genäht, auch inne liegende, falls ein Kleidungsstück einmal ausgezogen wird.
Mit der ersten Weste war ich mehr als zufrieden. Tatsächlich kann ich mich mit Westen sehr gut anfreunden, die machen noch die wenigsten Probleme. Diese hier ist komplett aus Leinen genäht, vorne zweilagig, hinten einlagig.
Nach einem ersten Erfolg geht man doch gleich mit mehr Elan an die nächste Aufgabe! Die Hose habe ich bereits vor drei Jahren angefangen und die kam aufgrund der vielen abgesagten Events einfach zum erliegen. Die Hälfte der Arbeit war ja da dann eigentlich schonmal getan. Ganz ideal ist die Passform immer noch nicht, aber zum ändern wars leider zu spät, also habe ich die Hose erstmal fertig gemacht und versuche für die Nächste (ja es wird eine Nächste geben!) dazuzulernen. Ich finde der Latz ist viel zu sackig, da ist definitiv zu viel Stoff. An den Beinen könnte sie einen Ticken enger sein und die Knieschließen sind mir zu weit vorne. Dennoch: eine wesentliche Verbesserung wenn ich meine allersten Breeches damit vergleiche. Damit die Hose auch gut hält gibt es noch Hosenträger dazu.
Die Jacke basiert auf dem gleichen Schnitt wie die Weste, natürlich mit ein paar kleinen Anpassungen und auch komplett aus Leinen. Da ich auf ein Futter verzichtet habe (wie an einem Original gesehen!), habe ich an den Kanten mit Belegen gearbeitet um Knöpfen/Knopflöchern und der Kante selbst etwas Stabilisation zu geben.
Mehr Fotos habe ich leider nicht gemacht, da ging mir dann die Zeit aus.