Belle aus „Die Schöne und das Biest“

Dieses Wochenende war hier ComicCon und lange hab ich überlegt, was ich anziehen könnte und da hab ich glücklicherweise neulich den perfekten Film gesehen, nämlich die neue Verfilmung von „Die Schöne und das Biest“. Und schon in der ersten Szene mit Belle habe ich mich in ihr Kleid verliebt :)

DAS KLEID

Ausgesucht habe ich mir das blaue Kleid, welches Belle eigentlich die meiste Zeit trägt. Das Bildmaterial ist leider nicht sehr ergiebig, seltsamerweise…vermutlich weil der Film noch nicht auf DVD raus ist…zum analysieren reicht es trotzdem.

Belle trägt eine Chemise und darüber eine ärmellose Jacke, einen Rock und eine Schürze, sowie zwei Taschen.
Der Rock und die Schürze sind wohl selbsterklärend, aber das Oberteil ist etwas eigenartig, zwar optisch ein wenig am 18. Jahrhundert orientiert, aber die Front wirkt etwas seltsam, denn es gibt diese Art „Lappen“ der das Oberteil schließt. Er scheint an der linken Seite angehefet und wird rechts geschnürt. Und darunter ist dieser rote Lappen, bei dem ich leider gar nicht weiß, wie der angebracht ist (und vorallem welche Funktion er hat…) Ich könnte mir vorstellen, dass er ebenfalls geschnürt wird, allerdings auf der linken Seite, bzw. festgesteckt und etwaiges Durchschimmern der Chemise bei einer klaffenderen Schnürung des oberen Lappens verhindern soll – ist ja auch ein Fantasieentwurf und darum ja auch weniger funktional als optisch interessant…

DER SCHNITT
Ich werde es mir ziemlich einfach machen: ich verwende den Schnitt von meinen Rokokojacken, lass einfach die Ärmel weg und anstatt einer geschlossenen Schulterpartie gibt es eine Schnürbrustähnliche Zusammenführung. Den Frontlappen dürfte ich wohl selbst konstruiert bekommen und für die Chemise untendrunter nehm ich einfach meine bestehende. Rock und Schürze ist ja eigentlich ebenfalls sehr einfach, ich werde sie im der Machart des 18. Jahrhunderts machen, dann kann ich den Rock vielleicht auch anderweitig mal verwenden.
Ich werde zudem eine Schnürbrust unter dem Kleid tragen, denn das gibt dem ganzen eine bessere Form und die Röcke schneiden nicht ein.

Angefangen hab ich mit dem Rock aus blauem Leinen, der endet etwa eine handbreit über dem Knöchel.


Die Jacke einmal von außen, einmal von innen.


Das Festlegen der Schnürösen, die natürlich von Hand gestochen wurden.

Dann habe ich den Rückenteil meiner Rokokojacke ebenfalls aus dem Leinen geschnitten und mich dann an den Frontlappen gemacht.
Den Lappen hab ich mit einem Nesselstoff in etwa am Körper nachgeformt und das als Schablone benutzt. Eigentlich ist es im Original ein anderer Stoff, ich hab aber keinen, der so aussieht und wollte jetzt nicht extra dafür bestellen…das Stofflager soll ja kleiner werden.


Das Oberteil einmal auf die Schnürbrust gesteckt um zu testen, ob der Frontlappen gut sitzt und inwieweit die Schnürung später klafft.


Wie man sieht: alles noch gesteckt, um kleine Änderungen machen zu können.

Den roten Lappen habe ich einfach als Viereck ausgeschnitten und stecke ihn lose auf die Schnürbrust wie einen Stecker.
Die Schürze habe ich vorne in kleine Falten gelegt und mit langen Bändern versehen, die wird dann hinten gebunden.


Die zwei fertigen Taschen, allerdings noch nicht an das Band angenäht, mit welchem sie später umgebunden werden.

Die Taschen sind optisch ja wie eine Rokokorocktasche, nur dass sie außen getragen werden. Ich hatte keinen blaugestreiften Stoff mehr für die untere Tasche, da habe ich einfach blaue Stoffstreifen mit der Maschine aufgenäht. Da sie fast komplett von der roten abgedeckt wird, geht das ganz gut. Sie haben das Band aus dem Kleidleinenstoff und werden auf der Seite gebunden.
Dann gibt es noch einen Unterrock aus gestreifter Baumwolle und das Outfit ist komplett.


An sich bin ich sehr zufrieden, einige kleine Änderungen könnten noch gemacht werden, zum Beispiel sind die Träger etwas zu lang, und der Überrock leider auch, da fehlen einige cm, damit der Unterrock mehr herausschaut – leider war das im anbetracht der Zeit nicht mehr möglich, ich werde es aber bei Zeiten ändern.

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